Nachfrage bei Garagenzulieferern zieht an

SAA-Konjunkturbarometer

Nachfrage bei Garagenzulieferern zieht an

11. November 2021 agvs-upsa.ch – Die Konjunkturerholung für die Garagenzulieferbranche setzt sich fort, jedoch können Rückschläge aufgrund der Entwicklung der Pandemie und zusätzliche Risiken nicht ausgeschlossen werden.
 
artikel_saa_konjunktur_1.jpgErhard Luginbühl, Präsident des Swiss Automotive Aftermarket SAA. Foto: AGVS-Medien

pd/jas. «Wir müssen agiler arbeiten, vernetzte System besser verstehen. Und wir müssen alles liefern können», erläuterte Erhard Luginbühl, Präsident des Swiss Automotive Aftermarket SAA, an der Transport-CH. «Wir setzen uns für das Recht zum Reparieren ein. Daten und Datenzugänge sind dabei elementar und die Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Denn wir müssen unsere Fahrzeuge bauen, aber auch unterhalten können», machte er deutlich. Und die Auftragslage für den Schweizer Aftermarket-Bereich und seine Verbandsmitglieder sieht trotz der vielseitigen Herausforderungen wieder besser aus, wie das aktuelle SAA-Konjunkturbarometer zeigt.

Denn vor dem Hintergrund einer anziehenden Nachfrage dürften im 4. Quartal 2021 auch die Investitionen steigen und die Personalbestände der Unternehmen aufgestockt werden. Trotz der Knappheit an Vorprodukten, anhaltend hoher Rohstoffpreise, Lieferengpässen, Produktionsbeschränkungen und stark gestiegener Transportkosten erwartet die Garagenzulieferbranche daher ein positives 4. Quartal. Und das kommende Jahr wird zeigen, ob die Konjunktur weiter an Fahrt gewinnt, die pandemische Lage sich normalisiert und die zusätzlichen Risiken sich auflösen.

artikel_saa_konjunktur_2.jpgSAA-Präsident Erhard Luginbühl an der Transport-CH. Quelle: AGVS-Medien

Die Beschäftigungslage in den SAA-Betrieben mit den rund 3000 Mitarbeitenden präsentiert sich auf leicht erhöhtem Niveau. Die aktuelle Beschäftigungslage zeigt sich mit 71 Prozent (Vorquartal 62 Prozent) als gut und ist um 9 Prozent besser geworden. Für 29 Prozent der Firmen ist das Beschäftigungsniveau nach wie vor befriedigend und für keine einzige Firma schlecht. Auch beim Umsatz gibt es positive Zeichen: 66 Prozent und somit 10 Prozent mehr als im Vorquartal der SAA-Mitglieder melden einen guten Umsatz. Kleine Verschiebungen zeigen sich bei der aktuellen Ertragslage für 46 Prozent ist sie gut und für 51 Prozent immer noch befriedigend.

Vor dem Hintergrund der anziehenden Nachfrage dürften im 4. Quartal 2021 auch die Investitionen steigen und die Personalbestände der Unternehmen aufgestockt werden. «Wir müssen in den Märkten und auch dort, wo unsere Lieferketten tangiert sind, zwar genau hinschauen und aufpassen», wies SAA-Präsident Luginbühl auf die anstehenden Herausforderungen für 2022 hin. 40 Prozent der SAA-Unternehmen gegenüber noch 31 Prozent im Vorquartal prognostizieren eine bessere Beschäftigungslage, was einer Zunahme von 9 Prozent entspricht. Von einer gleichbleibenden Beschäftigungslage gehen 57 Prozent (VQ: 59 Prozent) und von einer schlechteren nur noch 3 statt wie zuvor 10 Prozent der Unternehmen aus.

Der Kostentrend im Materialbereich wird, wie erwartet auf hohem Niveau bleiben. 97 Prozent (VQ: 95 Prozent) erwarten gemäss SAA-Konjunkturbarometer steigende und nur gerade 3 Prozent gleichbleibende Materialkosten. Engpässe bei Vorprodukten und Transportkapazitäten machen sich in entsprechenden Preisanstiegen bemerkbar. Kurzarbeit ist für das kommende Quartal jedoch keine geplant. Äusserst positiv: Drei Viertel der Betriebe geht zudem von einem gleichbleibenden Personalbestand aus.

Nach Einschätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft; Konjunkturtendenzen SECO dürfte sich die Lage 2022 weiter normalisieren, was sich auch für SAA-Mitglieder positiv auswirken sollte. Dämpfende Effekte auf die Konjunkturerholung wären jedoch zu erwarten, sollten die aktuelle beobachteten Kapazitätsengpässe anhalten und die jüngsten Inflationsanstiege in einen anhaltenden Preisdruck mit steigenden Langfristzinsen münden. Die anhaltende Erholung dürfte sich deutlich am Arbeitsmarkt bemerkbar machen und die Arbeitslosigkeit stark zurückgehen – trotzdem könnten Rückschläge aufgrund der Entwicklung der Pandemie oder anderen Risiken nicht ausgeschlossen werden.

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