Bei einem Nein leidet vor allem unser Gewerbe

Abstimmung zum Autobahnausbau

Bei einem Nein leidet vor allem unser Gewerbe

18. Juni 2024 agvs-upsa.ch – 40'000 Staustunden – und es werden immer mehr. Wieso ein Ja zu STEP für die Autobranche so wichtig ist und wie die Gegner mit populistischen Aussagen Unwahrheiten verbreiten. Yves Schott

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Allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 standen Schweizerinnen und Schweizer 40'000 Stunden im Stau – so lange wie im gesamten letzten Jahr. Fotos: iStock/Pixabay

Seit kurzem steht fest: Die Abstimmung über den Ausbau der Nationalstrassen findet am 24. November statt. Es ist ein Urnengang von grosser Bedeutung. STEP, Strategisches Entwicklungsprogramm, wie das Grossprojekt offiziell heisst, sorgt für mehr Sicherheit auf den Strassen und entlastet Städte und Agglomerationen von Ausweichverkehr – denn sind die Autobahnen verstopft, leiden die Menschen in den Gemeinden. Dazu ist die Finanzierung der prognostizierten 11,6 Milliarden Franken für STEP bereits gesichert, da die Mittel aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds NAF stammen. Dieses Kapital ist schon da, es braucht keinen einzigen Rappen zusätzliches Steuergeld.
 
Die Gegner der Vorlage, die das Referendum ergriffen haben, werfen mit markigen, um nicht zu sagen populistischen Aussagen, um sich. Von einem «Autobahn-Bauwahn» ist etwa zu lesen, und von einem «masslosen Ausbau». Die Fakten sprechen eine ganz andere Sprache: Die Hälfte der STEP-Investitionen fliessen in Tunnels, ausserdem wird das Nationalstrassennetz um keinen einzigen Kilometer länger. Bestehende Abschnitte wie die Strecke von Bern-Wankdorf nach Kirchberg werden schlicht erneuert, Engpässe beseitigt. «Autobahn-Irrsinn»? Unsinn!
 
Stau kostet jährlich über 1,2 Milliarden Franken
Wie stark die Autobahnen unter der immer grösser werdenden Belastung ächzen, zeigen folgende Zahlen: Letztes Jahr standen Schweizerinnen und Schweizer fast rund 50'000 Stunden im Stau – dabei galt bereits 2022 mit 29'000 Staustunden als Rekordjahr. Doch mit genau 48'807 Stunden stiegen die Staustunden im letzten Jahr noch einmal deutlich an, und zwar um 22,4 Prozent im Vergleich zu 2022 – eine neue, traurige Rekordzahl! 86,7 Prozent des Staus gehen laut dem Bundesamt für Strassen Astra auf Verkehrsüberlastung zurück, was die Schweiz übrigens jährlich über 1,2 Milliarden Franken kostet.

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Ein Bild, das leider alles andere als Seltenheitswert hat: Stau auf der Autobahn.
 
Aber wieso wurden Staus während der letzten Jahre zu einem immer grösseren Problem? Nun, seit 1990 ist das Nationalstrassennetz um rund 25 Prozent gewachsen, der Verkehr hingegen hat um 130 Prozent zugenommen. Die Schweiz ist für Gesellschaft und Wirtschaft ein hochattraktiver Standort, folglich wächst auch die Bevölkerung – und mit ihr der Verkehr.
 
Bei einem Nein leidet vor allem unser Gewerbe
Dass ein Ja zu STEP zu mehr Sicherheit auf den Strassen führt, bestreiten die Gegner vehement. Bloss ignorieren sie dabei Tatsachen: Seit der Inbetriebnahme der dritten Gubriströhre bei Zürich etwa hat das Unfallrisiko gemäss Astra um 75 Prozent abgenommen; der Ausweichverkehr in der zuvor stark belasteten Gemeinde Regensdorf ging um 20 Prozent zurück.
 
Die Kapazitäten der Nationalstrassen sind längst überschritten. STEP wird nicht alle Verkehrsprobleme lösen können – und doch ist es von enormer Bedeutung. Denn: Erleidet das Projekt Schiffbruch, werden weitere Nationalstrassenprojekte für die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte vom Tisch sein. Die Stausituation würde sich weiter verschärfen. Darunter leiden wir alle, vor allem jedoch unser Gewerbe.
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