«Alles ist viel einfacher geworden»

Digitalisierung im Garagenbetrieb

«Alles ist viel einfacher geworden»

4. Februar 2022 agvs-upsa.ch – Für viele Garagenbetriebe ist sie eine der grösseren Herausforderungen: die Digitalisierung. Garagisten gehen sie auf unterschiedliche Arten an. Ein Beispiel dafür sind die Garagen Lanthemann, die diesen Weg bereits vor Jahren eingeschlagen haben und ihn seither konsequent weitergehen.


kro. «Ein zeitgemässer Garagist und Unternehmer muss auch ein technologieoffener Mobilitäts- und Dienstleister sein», sagt Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung. Diese Technologieoffenheit bezieht sich nicht nur auf die Antriebsfrage und auf die dynamische Entwicklung bei Assistenzsystemen, sie bezieht sich auch auf die Digitalisierung im Betrieb. «Der Einsatz von neuen Technologien ist wichtig, um die Effizienz zu steigern», sagt Aegerter. Er verantwortet unter anderem die Marktanalyse von Studierenden der Hochschule St. Gallen (HSG), die im Auftrag des AGVS Digitalisierungsprozesse in Garagenbetrieben untersucht und auf dieser Basis Dutzende von Vorschlägen zur Inspiration zu Tage gefördert hat

Weit auf diesem Weg fortgeschritten sind bereits viele Garagenbetriebe in der Schweiz, unter ihnen auch die Garagen Lanthemann in Cortaillod und Champagne im Kanton Neuenburg. Gaël Lanthemann, der den Betrieb 2015 von seinem Vater übernahm, hat sich rasch und konsequent auf diesen Weg gemacht. Sein Ziel ist die «vollständige Digitalisierung» der zwei Betriebe. Die Administration des Unternehmens und die Verwaltung ist bereits heute umgestellt und erfolgt nun vollständig digital über ein modernes und sicheres Archivierungssystem. So steht er in seinem Büro vor einem Aktenschrank, öffnet ihn, zeigt auf ein paar wenige Dokumente und sagt: «Das sind die letzten Papierdokumente, die ich noch habe.» 

Schlüsselfaktor Mitarbeitende
In der Umstellung begriffen und schon auf der Zielgeraden ist jetzt der Verkauf und der Kundendienst. «Für uns gestaltet sich die Arbeit so viel praktischer und umweltfreundlicher», sagt er. Zudem könne sein Betrieb durch die Digitalisierung interne Prozesse optimieren und den Kunden mehr Transparenz und Flexibilität bieten. Voraussetzung dafür: «Die Digitalisierung setzt ein gutes Change-Management voraus», hält Lanthemann fest; seine Mitarbeitenden seien aber sehr positiv eingestellt. 

Darauf angesprochen, was er Branchenkollegen bei der Digitalisierung raten würde, sagt Gaël Lanthemann: «Die Erwartungen der Kunden müssen immer im Mittelpunkt stehen». Das gelte aber ohnehin bei sämtlichen Prozessen, ob digitalisiert oder nicht. Und: «Man soll nur Instrumente einführen, die nicht nur funktionieren, sondern von den Mitarbeitenden auch tatsächlich verwendet werden.»

Lanthemann sieht die Digitalisierung, wie Markus Aegerter ebenfalls, als eine Art «positive Spirale», die sich verschieden auf den jeweiligen Betrieb auswirkt: Prozesse werden vereinfacht, die wirtschaftliche Effizienz kann gesteigert werden, weil repetitive Arbeiten wegfallen und die Kundenzufriedenheit nimmt zu. Gaël Lanthemann jedenfalls zieht eine durchwegs positive Bilanz: «Alles ist viel einfacher geworden.»
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