Auto Zürich Car Show auf April 2021 verschoben

Auto Zürich im April 2021

Auto Zürich Car Show auf April 2021 verschoben

1. September 2020 agvs-upsa.ch – Auch die Auto Zürich Car Show findet 2020 nicht statt. Die grösste Auto-Messe der Deutschschweiz wurde von November auf den 15. bis 18. April 2021 verschoben. Zürich bleibe eine Verkaufsmesse, verspricht Präsident Karl Bieri.
 
sco. Herr Bieri, die Geneva International Motor Show findet auch 2021 nicht statt. Was ging in Ihnen vor, als Sie von dieser Absage erfahren haben?
Karl Bieri, Präsident Auto Zürich Car Show: Nun, mir ging es vermutlich ähnlich wie sehr vielen anderen Vertretern der Automobilbranche: Ich habe diese Absage mit grossem Bedauern zur Kenntnis genommen. Genf war immer eines der wichtigsten internationalen Ereignisse innerhalb der Automobilindustrie und damit auch ein wichtiger Motor für deren Wohlergehen, an dem wir alle interessiert sein sollten.
 
Wenige Wochen später Anfang September haben Sie bekannt gegeben, Ihre Auto Zürich Car Show in den Frühling zu verschieben. Wollen Sie aus Zürich das neue Genf machen?
Unsere Terminverschiebung auf April 2021 ist einzig und allein eine Reaktion auf die Bedürfnisse unserer Aussteller im Rahmen der aktuell herrschenden Covid-19-Bedingungen. Wir haben uns sehr intensiv abgestimmt und sind gemeinsam zum Schluss gekommen, dass diese Verschiebung für alle Beteiligten sehr sinnvoll ist.
 
 
Wie haben langjährige Aussteller und Partner wie Autoscout24 und gazenergie auf den neuen Termin reagiert?

Wie gesagt: Es gab vor dieser Entscheidung eine sehr gründliche Abstimmung. Bis dato habe ich keine einzige Stimme gegen diese Verschiebung vernommen.
 
Ganz grundsätzlich: Viele Messen, nicht nur in der Schweiz, haben Probleme, leiden unter einem Rückgang der Besucherzahlen. Die Auto Zürich freute sich 2019 über zehn Prozent mehr Eintritte. Was macht diese Messe so erfolgreich?
Wir haben uns stets bemüht, unser Messeformat kontinuierlich weiterzuentwickeln und so den jeweils aktuellen Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern gerecht zu werden. Stillstand ist fatal. So haben wir beispielsweise 2019 mit der «Auto Zürich Classic» auf die wachsende Popularität von Vintage Cars reagiert. Sie dürfen daher auch in Zukunft mit weiteren konzeptionellen und inhaltlichen Aufwertungen rechnen.
 
Corona wird uns noch längere Zeit beschäftigen. Gibt es Schutzkonzepte für die Auto Zürich Car Show? Oder allenfalls Beschränkungen bei den Besucherzahlen?
Selbstverständlich beschäftigen wir uns sehr intensiv mit entsprechenden Schutzkonzepten und stimmen uns dabei mit den wesentlichen Anspruchsgruppen ab. Schliesslich hat für uns das Wohlergehen unserer Aussteller und Besucher höchste Priorität. Für Aussagen, wie wir diese Schutzkonzepte konkret im April 2021 umsetzen werden, ist es allerdings noch zu früh.
 
Hat Corona auch einen Einfluss auf die VIP-Eröffnung?
Auch hier steht die Gesundheit von Ausstellern und Besuchern an erster Stelle. Wobei wir zuversichtlich sind, dass es uns mit den entsprechenden Schutzmassnahmen gelingen wird, die liebgewordene Tradition der VIP-Eröffnung für 2021 beizubehalten.
 
Genf ist ein Neuheiten-Salon, Zürich ist eine Verkaufsmesse. Wird sich an dieser Ausrichtung etwas ändern?
An dieser Stelle kann ich nur für die Auto Zürich sprechen. Und dabei versichern, dass wir an unserem Konzept festhalten und dieses Format mehr denn je als Verkaufsmesse positionieren werden.
 
Bleibt es beim Frühlingstermin der Auto Zürich, falls die GIMS 2022 wieder stattfinden sollte?
Natürlich machen wir uns bereits Gedanken über 2022 und diskutieren diverse Szenarien. Und selbstverständlich schauen wir dabei auch auf die weiteren Planungen in Genf. Für einen konkreten Ausblick ist es noch zu früh. Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir auch für 2022 mit einer tragfähigen Lösung aufwarten werden.
 
Werden die Oldtimermesse Auto Zürich Classic und CE Trend Tour für Unterhaltungselektronik weiterhin Bestandteil der Messe sein?
Beide Formate haben uns seitens Aussteller und Besucher letztes Jahr sehr viel Zustimmung eingebracht. Das ist für uns eine Verpflichtung, diese Formate nicht nur beizubehalten, sondern auch mit Blick auf die Bedürfnisse von Ausstellern und Besuchern weiterzuentwickeln.
 
Ein Bestandteil der Auto Zürich ist der B2B-Bereich in Halle 5. Welche Pläne haben Sie für die Zulieferbranche?
Auch hier sehen wir noch Raum für Wachstum, gerade mit Blick auf die Zulieferbranche. Zumal dieser Bereich andernorts in letzter Zeit eher vernachlässigt wurde.
 
In den letzten beiden Jahren hatte der Berufsnachwuchs von AGVS und carrossier suisse einen schönen Auftritt in Halle 5. Wird das Brainvillage erneut in diesem Rahmen stattfinden?
Auch der Berufsnachwuchs liegt uns sehr am Herzen. Wir haben in den letzten Monaten an sehr spannenden Konzepten gearbeitet, die dieses Thema massgeblich aufwerten würden. Wir diskutieren das nun mit entsprechenden Partnern und hoffen, dass es auch unter den gegenwärtigen Bedingungen zu einer entsprechenden Umsetzung im April 2021 kommen kann.
 
Zum Abschluss eine grundsätzliche Frage: Das Auto hat in Zeiten der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Viele Menschen ziehen das Privatauto dem öffentlichen Verkehr vor. Halten Sie diese Entwicklung für nachhaltig? Oder sind wir bald wieder dort, wo wir vor Corona waren – bei der Verteufelung und politischen Behinderung des motorisierten Individualverkehrs?
Offen gestanden bin ich überzeugt, dass das Thema Automobil weiterhin sensibel und teilweise strittig sein wird. Was ich mir hier wünsche, sind klug und realitätsnah geführte Diskussionen, die dann in Lösungen münden, die den Umgang mit dem Automobil tatsächlich intelligenter gestalten. Einseitig gefärbte und ideologisch verbrämte Parolen in diesem Zusammenhang lehne ich ab.

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