E-Mobilität
China ist keine E-Mobilitäts-Lokomotive mehr
22. Januar 2020 agvs-upsa.ch – In den zwei grössten Absatzmärkten China und USA war die Entwicklung der E-Mobilität im vergangenen Jahr rückläufig. Dafür stieg Deutschland zum drittgrössten E-Fahrzeugmarkt auf.
abi/pd. In China, dem grössten Elektrofahrzeugmarkt, sanken die Neuzulassungen von sogenannten New Energy Vehicles im Gesamtjahr um vier Prozent auf 1,2 Millionen Fahrzeuge. Das geht aus dem «Electromobility Report 2020» des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach von Stefan Bratzel hervor.
Seit der Reduzierung der E-Autoförderung Mitte 2019 seien Elektrofahrzeugverkäufe im Leitmarkt China regelrecht eingebrochen. Damit falle China im Jahr 2019 als Lokomotive der globalen E-Mobilität aus. Insgesamt wurden rund 972'000 reine E-Autos (BEV) neu zugelassen, was einem Anteil von 81 Prozent entspricht. Rund 19 Prozent der E-Fahrzeuge sind Plug-in-Hybride (PHEV).
Auch in den USA, dem zweitgrössten E-Fahrzeugmarkt der Welt, wird im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um rund fünf Prozent auf 324'000 Fahrzeuge erwartet. Insgesamt sank der Marktanteil von E-Autos von 2,1 auf 1,9 Prozent. Trotzdem bleibt die USA nach China mit weitem Abstand immer noch der zweitwichtigste Markt für E-Mobilität.
Die Absatztrends von Elektroautos (BEV, PHEV) in den wichtigsten Märkten. (CAM Electromobility Report 2020)
Die neue Nummer 3 ist Deutschland, das laut Bratzel zunehmend eine Treiberrolle beim Wachstum der E-Mobilität einnimmt. Bis Ende 2019 wurden rund 109'000 E-Fahrzeuge neu zugelassen – ein Plus von 50 Prozent. Der Marktanteil steigt von 2,0 erstmals auf 3,0 Prozent an. 58 Prozent davon sind BEV, 42 Prozent PHEV. Das Angebot an Plug-in-Hybriden wurde erweitert – beispielsweise durch den BMW 330e (Bild) oder den Audi A6 TFSI e. Dadurch hat sich der Absatz von PHEV im letzten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht. Laut Bratzel wurden damit im letzten Quartal auch erstmals wieder mehr PHEV als BEV neuzugelassen.
Den Sprung aufs Podest gelang Deutschland übrigens zugunsten von Norwegen, das nur noch das zweitstärkste E-Autoland in Europa ist. Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos stieg dort auf 80'000 an, ein Plus von 10 Prozent. «Gleichzeitig bestätigt Norwegen seine Ausnahmeposition beim Marktanteil, der von 49,1 Prozent im Vorjahr auf 55,9 Prozent ansteigt», heisst es weiter. 76 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge sind BEVs.
Die Marktanteile von Elektroautos (BEV, PHEV) in den wichtigsten Märkten. (CAM Electromobility Report 2020)
«Das Jahr 2019 ist ein Übergangsjahr für die E-Mobilität mit zwiespältigen Tendenzen», sagt Stefan Bratzel, der auch schon Referent am «Tag der Schweizer Garagisten» war. «Es zeigt sich, dass die Absatzdynamik im positiven wie im negativen Sinne durch regulatorische Rahmenbedingungen in erheblichem Masse beeinflusst wird.» Seine Forderung: Die Politik müsse langfristig angelegte Förderkulissen entwerfen, die sowohl die umweltpolitischen als auch soziale und wirtschaftspolitische Ziele adressieren, damit Fehlsteuerungen und daraus folgende Marktverzerrungen vermieden werden können.
Für das Jahr 2020 erwartet Bratzel in Deutschland und Europa eine sehr hohe Dynamik, «die neben der Regulatorik vor allem von den massiven Produktanstrengungen vieler Hersteller getrieben sein wird».
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abi/pd. In China, dem grössten Elektrofahrzeugmarkt, sanken die Neuzulassungen von sogenannten New Energy Vehicles im Gesamtjahr um vier Prozent auf 1,2 Millionen Fahrzeuge. Das geht aus dem «Electromobility Report 2020» des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach von Stefan Bratzel hervor.
Seit der Reduzierung der E-Autoförderung Mitte 2019 seien Elektrofahrzeugverkäufe im Leitmarkt China regelrecht eingebrochen. Damit falle China im Jahr 2019 als Lokomotive der globalen E-Mobilität aus. Insgesamt wurden rund 972'000 reine E-Autos (BEV) neu zugelassen, was einem Anteil von 81 Prozent entspricht. Rund 19 Prozent der E-Fahrzeuge sind Plug-in-Hybride (PHEV).
Auch in den USA, dem zweitgrössten E-Fahrzeugmarkt der Welt, wird im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um rund fünf Prozent auf 324'000 Fahrzeuge erwartet. Insgesamt sank der Marktanteil von E-Autos von 2,1 auf 1,9 Prozent. Trotzdem bleibt die USA nach China mit weitem Abstand immer noch der zweitwichtigste Markt für E-Mobilität.
Die Absatztrends von Elektroautos (BEV, PHEV) in den wichtigsten Märkten. (CAM Electromobility Report 2020)
Die neue Nummer 3 ist Deutschland, das laut Bratzel zunehmend eine Treiberrolle beim Wachstum der E-Mobilität einnimmt. Bis Ende 2019 wurden rund 109'000 E-Fahrzeuge neu zugelassen – ein Plus von 50 Prozent. Der Marktanteil steigt von 2,0 erstmals auf 3,0 Prozent an. 58 Prozent davon sind BEV, 42 Prozent PHEV. Das Angebot an Plug-in-Hybriden wurde erweitert – beispielsweise durch den BMW 330e (Bild) oder den Audi A6 TFSI e. Dadurch hat sich der Absatz von PHEV im letzten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht. Laut Bratzel wurden damit im letzten Quartal auch erstmals wieder mehr PHEV als BEV neuzugelassen.
Den Sprung aufs Podest gelang Deutschland übrigens zugunsten von Norwegen, das nur noch das zweitstärkste E-Autoland in Europa ist. Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos stieg dort auf 80'000 an, ein Plus von 10 Prozent. «Gleichzeitig bestätigt Norwegen seine Ausnahmeposition beim Marktanteil, der von 49,1 Prozent im Vorjahr auf 55,9 Prozent ansteigt», heisst es weiter. 76 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge sind BEVs.
Die Marktanteile von Elektroautos (BEV, PHEV) in den wichtigsten Märkten. (CAM Electromobility Report 2020)
«Das Jahr 2019 ist ein Übergangsjahr für die E-Mobilität mit zwiespältigen Tendenzen», sagt Stefan Bratzel, der auch schon Referent am «Tag der Schweizer Garagisten» war. «Es zeigt sich, dass die Absatzdynamik im positiven wie im negativen Sinne durch regulatorische Rahmenbedingungen in erheblichem Masse beeinflusst wird.» Seine Forderung: Die Politik müsse langfristig angelegte Förderkulissen entwerfen, die sowohl die umweltpolitischen als auch soziale und wirtschaftspolitische Ziele adressieren, damit Fehlsteuerungen und daraus folgende Marktverzerrungen vermieden werden können.
Für das Jahr 2020 erwartet Bratzel in Deutschland und Europa eine sehr hohe Dynamik, «die neben der Regulatorik vor allem von den massiven Produktanstrengungen vieler Hersteller getrieben sein wird».
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