«Sonst gehen wir zurück in die Steinzeit!»

Klare Worte an den ASS-Double-Days

«Sonst gehen wir zurück in die Steinzeit!»

Bern, 23. Mai 2024 agvs-upsa.ch – Vorhang auf für die ASS-Double-Days! Zu ihrer Premiere in Thun laden die Organisatoren prominente und pointierte Rednerinnen und Redner ein. Ein zentrales Thema: die überlasteten Strassen. Yves Schott

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Podiumsdiskussion an den ASS-Double-Days mit Nationalrat Benjamin Giezendanner, Astra-Chef Jürg Röthlisberger, Moderator und ASS-Geschäftsführer Marco Martino sowie Thun-Expo-CEO Gerhard Engemann (v.l.) Fotos: AGVS-Medien

Stau, immer wieder dieses Unwort. Es wird an diesem Tag noch einige Male fallen. ASS-Präsidentin Nadja Umbricht-Pieren weist in ihrer Begrüssungsrede gleich zu Beginn darauf hin. «Wir alle sind betroffen», sagt die Berner SVP-Nationalrätin. Und macht klar, dass von Verkehr respektive zu viel davon nicht bloss Autofahrende betroffen sind. Arbeitnehmende und Arbeitgebende, sprich: Abschleppdienste, Sanitärleute, Lebensmitteltransporte und viele mehr … wenn sie nicht mehr vorwärtskommen, stockt die gesamte Schweizer Wirtschaft.
 
Die ASS-Double-Days feiern an diesem Mittwoch, 15. Mai 2024 in Thun ihre Premiere. Organisiert und durchgeführt werden sie von den Auto Strassenhilfen Schweiz (daher das Kürzel ASS), dem landesweiten Verband für Pannenhilfe von Fahrzeugen. Auf dem Gelände der Expo Thun stehen deshalb nicht nur Rednerinnen und Redner, sondern auch tonnenschweres Abschleppgerät. Meterlang und meterhoch. Inhaltlich geht es um die Bedeutung der Strassen, Kostenentwicklung für den motorisierten Individualverkehr – und eben: um Stau.
 
Was Links-Grün gerne verschweigt 
Thomas Hurter darf als erster Gast auf die Bühne. Er erläutert die Auswirkungen des Jas zum Klimagesetz vom Juni 2023. Die CO2-Emissionen bis 2040 um satte 57 Prozent zu senken, sei eine gigantische Herausforderung, rechnet der SVP-Nationalrat und Zentralpräsident des AGVS vor. Zwar habe der Ausstoss von klimaschädigenden Treibhausgasen beim Verkehr von 1990 bis heute nur leicht abgenommen. «Die Fahrzeuge jedoch sind deutlich effizienter geworden.» Dann spricht Hurter den heiklen, indes wichtigen Punkt an, den links-grüne Kreise gerne verschweigen: «Es liegt also nicht am technologischen Fortschritt – sondern daran, dass der Verkehr massiv angewachsen ist.» Die Gründe dafür liegen im steigenden Wohlstand, der wiederum die Zuwanderung begünstigt.

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Ashuki-Schweiz-Chef Urban Stöckli hält in Thun ein eher ungewöhnliches Referat. 

Danach sind Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra), SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner sowie Thun-Expo-CEO Gerhard Engemann an der Reihe. Thema: die Wichtigkeit des Strassenverkehrs für die Wirtschaft. Giezendanner, Sohn des Transportunternehmers und Nationalrats Benjamin Giezendanner, macht seinem bekannten, nie ein Blatt vor den Mund nehmenden Vater alle Ehre und teilt mächtig aus. «Die linke Seite sagt immer, es brauche beides: privaten und öffentlichen Verkehr. Wenn es aber darauf ankommt, ist sie dagegen.» Röthlisberger wiederum erklärt, die Verlässlichkeit in die Systeme sei verlorengegangen. «Ich muss wissen, ob ich mit dem Auto von Bern aus eine Stunde nach Zürich brauche oder zwei. Wobei es unterdessen locker auch drei sein können.» Noch drastischere Worte wählt Gerhard Engemann: «Wenn wir den Wohlstand behalten wollen, brauchen wir die Strasse. Sonst gehen wir zurück in die Steinzeit!»
 
Wie geht es mit den ASS-Double-Days weiter? 
Es folgen weitere Referate, darunter eines der eher ungewöhnlicheren Sorte von Urban Stöckli, Geschäftsführer von Ashuki Schweiz. Er verzichtet bewusst auf Folien – denn Stöcklis Sätze haben auch so Druckqualität. E-Fuels beispielsweise liessen sich in Europa energietechnisch nicht kostendeckend herstellen. «Am günstigsten ist es, wenn der Strom dafür in den Wüstenstaaten mit Sonne produziert wird.» Beim Stichwort CO2 macht Stöckli auf eine Studie der ETH Zürich von 2019 aufmerksam, wonach eine weltweite Aufforstung helfen könnte, zwei Drittel des durch Menschen verursachten CO2-Ausstosses einzufangen.
 
Spannende Einblicke, relevante Inputs, neue Erkenntnisse: Die ASS-Double-Days feiern in Thun einen gelungenen Einstand. Nächstes Jahr gäbe es eine Fortsetzung, verraten die Veranstalter den AGVS-Medien. Termin zum Vormerken ist der 20. und 21. Mai. Gesprächsstoff ist garantiert. Und wahrscheinlich auch der Stau. 
 
 
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