Auto-Salon
«Wären bei allen Varianten an der 1000-Personen-Hürde gescheitert»
abi. Olivier Rihs erklärte im am Dienstag veröffentlichten Interview, dass die kurzfristige Absage durch den Bundesrat die Organisatoren sehr hart getroffen habe. Sie hätten alles versucht und diverse Szenarien durchgespielt, um den Salon trotz zunehmender Verbreitung des Coronavirus zu retten. So gab es beispielsweise Gedanken, den Salon nur für Journalisten durchzuführen oder die Pressekonferenzen nur virtuell abzuhalten. «Aber bei allen Varianten wären wir in jedem Fall an der 1000-Personen-Hürde gescheitert.»
Die Absage hat für die Organisatoren neben dem finanziellen auch einen moralischen Aspekt. «Viele Leute behaupten, wir hätten es anders lösen und den Autosalon trotz allem durchführen können», erklärt Rihs. «Nur: Uns hätte nicht nur das Publikum gefehlt, sondern zum Schluss auch die Aussteller.» Diese seien über die Absage erleichtert gewesen und hätten sie begrüsst.
Eine Folge der Absage ist, dass die Autohersteller ihre Neuheiten nun im Internet präsentieren. Dieser Konkurrenz wollte der Autosalon mit seinem neuen Konzept entgegentreten. «Leider konnten wir dies nun nicht demonstrieren», sagt Rihs. Aber: Diese virtuellen Übertragungen ohne Journalisten, die vor allem am Dienstag durchs Netz flimmerten, hätten ihn «an die blutleeren Geisterspiele in der Eishockey-Meisterschaft» erinnert. Stichwort: fehlende Emotionen. «Ich hoffe, die Aussteller sehen das genauso.»
Rihs, der sein Amt abgibt und per 1. Mai zur Tamedia-Gruppe wechselt, hofft, dass das Coronavirus nicht das Todesurteil für den Salon war: «Ich wünsche mir, dass wir mit unseren für dieses Jahr geplanten Neuerungen die Hersteller auch für eine Teilnahme an der GIMS 2021 gewinnen können.»
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