Fachhochschule für Automobiltechnik
Bildungsstätte modernisiert
10. Dezember 2024 agvs-upsa.ch – Die einzige Fachhochschule in der Schweiz, wo Studentinnen und Studenten sich zum Bachelor of Science in Automobil- und Fahrzeugtechnik ausbilden lassen können, liegt im Kanton Bern, genauer in Vauffelin in der Nähe von Biel. Die Gebäude waren in die Jahre gekommen, und der Kanton Bern hat deshalb die Erneuerung und Erweiterung in die Hand genommen. Einblicke in eine einzigartige Bildungsstätte. Andreas Senger
Sebastian Wörwag, Rektor der Berner Fachhochschule (links), freut sich, zusammen mit Peter Affolter, Leiter des Fachbereichs Automobil-und Fahrzeugtechnik (leicht verdeckt), und Regierungsrat Christoph Neuhaus das Band für die Übergabe der erneuerten und erweiterten Infrastruktur zu durchtrennen. Fotos: Redaktionsbüro Senger (RbS)
Die Schweiz hat keine stückzahlenmässig nennenswerten Automobilhersteller, aber eine intakte und vielfältige Zulieferindustrie für die Personenwagenproduzenten. Im Begrüssungsreferat legte Regierungsrat Christoph Neuhaus Wert darauf zu betonen, dass im Kanton Bern zwischen Langenthal und Biel über 40 000 Arbeitnehmende in diesem Sektor tätig sind. Dem Bau-und Verkehrsdirektor des Kantons Bern war es wichtig, den Standort nicht nur für seine aussergewöhnliche Lage mitten in einer grünen Landschaft zu würdigen, sondern auch die Einzigartigkeit der Ausbildung hervorzuheben.
Als einziger Standort in der Schweiz können Studentinnen und Studenten den Bachelor of Science (BSc) in Automobil-und Fahrzeugtechnik erwerben. Einzigartig ist auch, dass der Unterricht zweisprachig (Deutsch/Französisch) gehalten wird und damit die Studierenden auch in einer zweiten Landessprache unterrichtet werden. Aus allen Regionen der Schweiz setzen sich die Klassen zusammen, die in den ersten beiden Studienjahren in den Ingenieursgrundlagen am Hauptstandort Biel der Berner Fachhochschule, Abteilung Technik und Informatik, unterrichtet werden, und im Abschlussjahr in Vauffelin den eher praxisorientierten Teil der Ausbildung mit der entsprechenden Laborinfrastruktur absolvieren. Die nachbarschaftliche Nähe zum Dynamic Test Center (DTC) erlaubt, dass die Studierenden die Infrastruktur mitbenutzen und umgekehrt das DTC die technischen Einrichtungen der Fachhochschule für Versuche einsetzen kann.
Neuhaus betonte die Wichtigkeit des Standortes und dass es gelungen war, den in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex durch geschickte Planung nicht nur den neuen Vorschriften wie Erdbebensicherheit und energetischen Anforderungen ans Gebäude auf den neusten Stand zu bringen, sondern auch durch Aufstocken des Hauptgebäudes zu erweitern.
Moderne Schulungsräume und ein Work-Space-Raum ermöglichen es den Studierenden, das Gelernte in Gruppenarbeiten zu vertiefen und Semester- und Projektarbeiten in angenehmer Atmosphäre umzusetzen.
Mehr Raum für Studierende
Für den Nutzer bringt die Erneuerung viele Vorteile. Peter Affolter, der Leiter der Abteilung Automobil- und Fahrzeugtechnik, betonte in seiner Begrüssungsrede anlässlich der feierlichen Übergabe, dass dank der Steigerung der Anzahl Studierenden (eine markante Erhöhung von 2018 bis 2022) das Raumangebot an die Grenze kam und nun dank der Erweiterung der Schulungsräume, einem neuen Workspace Raum sowie einer grosszügigen Cafeteria/Mensa für die Studierenden mehr Platz zur Verfügung steht.
Auch die Professoren und Mitarbeiter der Abteilung haben endlich Büroräumlichkeiten erhalten, um den Unterricht adäquat vorzubereiten. Für die Werkstatt-und Labormitarbeitenden wurde die Situation durch Trennen von Büro- und Werkstatt-/Laborräumlichkeiten ebenfalls deutlich verbessert. Hier setzte auch der Rektor der Berner Fachhochschule, Sebastian Wörwag, an: «Dank der neuen Infrastruktur ist es der BFH Abteilung Automobil und Fahrzeugtechnik möglich, in Forschung und Ausbildung noch effizienter zusammenzuarbeiten und die Mobilität punkto Sicherheit und Nachhaltigkeit vorwärtszubringen».
Die gute Nachbarschaft mit dem Dynamic Test Center DTC, das auf ein 30-jähriges Bestehen zurückblicken kann, ermöglicht den Studierenden und auch den Mitarbeitendenden, gegenseitig die Labor-und Prüfeinrichtungen zu nutzen, um Fahrzeugteile und Komplett systeme zu untersuchen. Forschung, Prüfbetrieb und Entwicklung sind zwar organisatorisch strikt voneinander getrennt, aber durch das gemeinsame Einsetzen der Infrastruktur optimal vernetzt.
Gute Nachbarschaft
Es war vor 30 Jahren ein Wagnis und bedurfte einer breit abgestützten Allianz: Für Bernhard Gerster, der in seinem aktiven Berufsleben als Gründer und Geschäftsführer des DTC, Professor in der Lehre und Abteilungsleiter der BFH amtete, war es anlässlich der Einweihung zusammen mit dem damaligen Direktor Fredy Sidler, der ebenfalls unter den Gästen weilte, ein besonderes Erlebnis, die renovierten und erweiterten Gebäulichkeiten zu besichtigen. Mit Marcel Strub nahm auch der aktuelle Geschäftsführer des DTC am Anlass teil. Das Prüfinstitut hat sich von ein paar wenigen Mitarbeitenden zu einer Gesamtcrew von aktuell rund 50 Mitarbeitenden entwickelt. Die Prüfschwerpunkte bei der passiven Sicherheit beinhalten Hochvoltbatterien oder Flugzeugsitze. In der aktiven Sicherheit ist es beispielsweise die Automatisierung von Fahrzeugen. Für Andreas Burgener, ehemaliger Direktor von Auto-Schweiz und ehemaliger Verwaltungsrat des DTC, ist die gute Zusammenarbeit des DTC mit der Berner Fachhochschule eine Win-win-Situation. Das gemeinsame Nutzen der Infrastruktur mit gegenseitigem Abrechnen von Dienstleistungen oder Infrastrukturbenutzung erlaubt es, die Auslastung zu optimieren.
Als Beispiel konnten die Gäste auf dem anschliessenden Rundgang nebst den Räumlichkeiten die beiden Leistungsprüfstände besichtigen, die der Berner Fachhochschule gehören. Diese werden beispielsweise vom DTC eingesetzt, um die Leistung von Fahrzeugen zu messen, die von der Polizei beschlagnahmt wurden. Auch Tachoabweichungsmessungen sind möglich. Für die beiden Prüfstände sehen die Verantwortlichen auch viel Forschungspotenzial für batterieelektrische Fahrzeuge punkto Erfüllung der kommenden Euro-7-Emissionsnormen. Neu müssen die Fahrzeuge Vorgaben für einen maximalen Reifen-und Bremsabrieb einhalten können. Entsprechend werden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in die sem Bereich folgen.
Am Publikumstag/Techday feierte das DTC sein 30-Jahr-Jubliäum, die Abschlussarbeiten der Absolventinnen und Absolventen wurden präsentiert und auch die Räumlichkeiten konnten anlässlich dieser Festivitäten besichtigt werden. Eine grosse Anzahl Besuchende konnte sich von der mit Minergie-Eco zertifizierten, neuen Infrastruktur ein Bild machen und mit Live-Crashtest und Vorführung der Dienstleistungen Tätigkeiten des DTC hautnah miterleben.
Für Prof. Peter Affolter ist die Einweihung ein wichtiger Schritt in Richtung geordnetes Studium. Während der einjährigen Umbauphase lief der Fachhochschulbetrieb mit infrastrukturellen Einschränkungen weiter. Jetzt freut er sich über die neuen Räumlichkeiten.
Für Regierungsrat Christoph Neuhaus, Direktor für Bau und Verkehr des Kantons Bern, ist die Ausbildung zum/ zur Automobilingenieur/-ingenieurin wichtig, sind doch zwischen Langenthal und Biel über 40 000 Arbeitsplätze in der Automobilzulieferbranche angesiedelt.
Auch für Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Rektor der Berner Fachhochschule, ist die Erneuerung und Erweiterung der Infrastruktur wegweisend, um die Ausbildung und Forschung am Standort Vauffelin zu festigen und ausbauen zu können.
Sebastian Wörwag, Rektor der Berner Fachhochschule (links), freut sich, zusammen mit Peter Affolter, Leiter des Fachbereichs Automobil-und Fahrzeugtechnik (leicht verdeckt), und Regierungsrat Christoph Neuhaus das Band für die Übergabe der erneuerten und erweiterten Infrastruktur zu durchtrennen. Fotos: Redaktionsbüro Senger (RbS)
Die Schweiz hat keine stückzahlenmässig nennenswerten Automobilhersteller, aber eine intakte und vielfältige Zulieferindustrie für die Personenwagenproduzenten. Im Begrüssungsreferat legte Regierungsrat Christoph Neuhaus Wert darauf zu betonen, dass im Kanton Bern zwischen Langenthal und Biel über 40 000 Arbeitnehmende in diesem Sektor tätig sind. Dem Bau-und Verkehrsdirektor des Kantons Bern war es wichtig, den Standort nicht nur für seine aussergewöhnliche Lage mitten in einer grünen Landschaft zu würdigen, sondern auch die Einzigartigkeit der Ausbildung hervorzuheben.
Als einziger Standort in der Schweiz können Studentinnen und Studenten den Bachelor of Science (BSc) in Automobil-und Fahrzeugtechnik erwerben. Einzigartig ist auch, dass der Unterricht zweisprachig (Deutsch/Französisch) gehalten wird und damit die Studierenden auch in einer zweiten Landessprache unterrichtet werden. Aus allen Regionen der Schweiz setzen sich die Klassen zusammen, die in den ersten beiden Studienjahren in den Ingenieursgrundlagen am Hauptstandort Biel der Berner Fachhochschule, Abteilung Technik und Informatik, unterrichtet werden, und im Abschlussjahr in Vauffelin den eher praxisorientierten Teil der Ausbildung mit der entsprechenden Laborinfrastruktur absolvieren. Die nachbarschaftliche Nähe zum Dynamic Test Center (DTC) erlaubt, dass die Studierenden die Infrastruktur mitbenutzen und umgekehrt das DTC die technischen Einrichtungen der Fachhochschule für Versuche einsetzen kann.
Neuhaus betonte die Wichtigkeit des Standortes und dass es gelungen war, den in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex durch geschickte Planung nicht nur den neuen Vorschriften wie Erdbebensicherheit und energetischen Anforderungen ans Gebäude auf den neusten Stand zu bringen, sondern auch durch Aufstocken des Hauptgebäudes zu erweitern.
Moderne Schulungsräume und ein Work-Space-Raum ermöglichen es den Studierenden, das Gelernte in Gruppenarbeiten zu vertiefen und Semester- und Projektarbeiten in angenehmer Atmosphäre umzusetzen.
Mehr Raum für Studierende
Für den Nutzer bringt die Erneuerung viele Vorteile. Peter Affolter, der Leiter der Abteilung Automobil- und Fahrzeugtechnik, betonte in seiner Begrüssungsrede anlässlich der feierlichen Übergabe, dass dank der Steigerung der Anzahl Studierenden (eine markante Erhöhung von 2018 bis 2022) das Raumangebot an die Grenze kam und nun dank der Erweiterung der Schulungsräume, einem neuen Workspace Raum sowie einer grosszügigen Cafeteria/Mensa für die Studierenden mehr Platz zur Verfügung steht.
Auch die Professoren und Mitarbeiter der Abteilung haben endlich Büroräumlichkeiten erhalten, um den Unterricht adäquat vorzubereiten. Für die Werkstatt-und Labormitarbeitenden wurde die Situation durch Trennen von Büro- und Werkstatt-/Laborräumlichkeiten ebenfalls deutlich verbessert. Hier setzte auch der Rektor der Berner Fachhochschule, Sebastian Wörwag, an: «Dank der neuen Infrastruktur ist es der BFH Abteilung Automobil und Fahrzeugtechnik möglich, in Forschung und Ausbildung noch effizienter zusammenzuarbeiten und die Mobilität punkto Sicherheit und Nachhaltigkeit vorwärtszubringen».
Die gute Nachbarschaft mit dem Dynamic Test Center DTC, das auf ein 30-jähriges Bestehen zurückblicken kann, ermöglicht den Studierenden und auch den Mitarbeitendenden, gegenseitig die Labor-und Prüfeinrichtungen zu nutzen, um Fahrzeugteile und Komplett systeme zu untersuchen. Forschung, Prüfbetrieb und Entwicklung sind zwar organisatorisch strikt voneinander getrennt, aber durch das gemeinsame Einsetzen der Infrastruktur optimal vernetzt.
Gute Nachbarschaft
Es war vor 30 Jahren ein Wagnis und bedurfte einer breit abgestützten Allianz: Für Bernhard Gerster, der in seinem aktiven Berufsleben als Gründer und Geschäftsführer des DTC, Professor in der Lehre und Abteilungsleiter der BFH amtete, war es anlässlich der Einweihung zusammen mit dem damaligen Direktor Fredy Sidler, der ebenfalls unter den Gästen weilte, ein besonderes Erlebnis, die renovierten und erweiterten Gebäulichkeiten zu besichtigen. Mit Marcel Strub nahm auch der aktuelle Geschäftsführer des DTC am Anlass teil. Das Prüfinstitut hat sich von ein paar wenigen Mitarbeitenden zu einer Gesamtcrew von aktuell rund 50 Mitarbeitenden entwickelt. Die Prüfschwerpunkte bei der passiven Sicherheit beinhalten Hochvoltbatterien oder Flugzeugsitze. In der aktiven Sicherheit ist es beispielsweise die Automatisierung von Fahrzeugen. Für Andreas Burgener, ehemaliger Direktor von Auto-Schweiz und ehemaliger Verwaltungsrat des DTC, ist die gute Zusammenarbeit des DTC mit der Berner Fachhochschule eine Win-win-Situation. Das gemeinsame Nutzen der Infrastruktur mit gegenseitigem Abrechnen von Dienstleistungen oder Infrastrukturbenutzung erlaubt es, die Auslastung zu optimieren.
Als Beispiel konnten die Gäste auf dem anschliessenden Rundgang nebst den Räumlichkeiten die beiden Leistungsprüfstände besichtigen, die der Berner Fachhochschule gehören. Diese werden beispielsweise vom DTC eingesetzt, um die Leistung von Fahrzeugen zu messen, die von der Polizei beschlagnahmt wurden. Auch Tachoabweichungsmessungen sind möglich. Für die beiden Prüfstände sehen die Verantwortlichen auch viel Forschungspotenzial für batterieelektrische Fahrzeuge punkto Erfüllung der kommenden Euro-7-Emissionsnormen. Neu müssen die Fahrzeuge Vorgaben für einen maximalen Reifen-und Bremsabrieb einhalten können. Entsprechend werden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in die sem Bereich folgen.
Am Publikumstag/Techday feierte das DTC sein 30-Jahr-Jubliäum, die Abschlussarbeiten der Absolventinnen und Absolventen wurden präsentiert und auch die Räumlichkeiten konnten anlässlich dieser Festivitäten besichtigt werden. Eine grosse Anzahl Besuchende konnte sich von der mit Minergie-Eco zertifizierten, neuen Infrastruktur ein Bild machen und mit Live-Crashtest und Vorführung der Dienstleistungen Tätigkeiten des DTC hautnah miterleben.
Für Prof. Peter Affolter ist die Einweihung ein wichtiger Schritt in Richtung geordnetes Studium. Während der einjährigen Umbauphase lief der Fachhochschulbetrieb mit infrastrukturellen Einschränkungen weiter. Jetzt freut er sich über die neuen Räumlichkeiten.
Für Regierungsrat Christoph Neuhaus, Direktor für Bau und Verkehr des Kantons Bern, ist die Ausbildung zum/ zur Automobilingenieur/-ingenieurin wichtig, sind doch zwischen Langenthal und Biel über 40 000 Arbeitsplätze in der Automobilzulieferbranche angesiedelt.
Auch für Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Rektor der Berner Fachhochschule, ist die Erneuerung und Erweiterung der Infrastruktur wegweisend, um die Ausbildung und Forschung am Standort Vauffelin zu festigen und ausbauen zu können.
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